Pallifon: Allzeit bereit

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Bei palliativen Notfallsituationen ist das Pallifon die richtige Anlaufstelle. Wenn der behandelnde Arzt um Mitternacht nicht erreicht werden kann und eine Einlieferung ins Spital nicht gewünscht ist, kann die beratende Fachperson vom Pallifon in der Mehrzahl der Fälle eine Lösung bieten.

Seit 2014 hat das Pallifon schon über 600x am Telefon Betreuungspersonen und Patient:innen in einem schwierigen Moment unterstützt. Die von einer externen Fachgruppe entwickelten Lösungen für palliative Notfälle und die besondere Schulung des medizinischen Personals von Aerztefon und Medphone ermöglichen es, telefonisch akute Probleme zu lösen.

«Das Pallifon bildet ein kleines aber dennoch wichtiges Mosaiksteinchen in der Palliative Care.»

Dr. med. Roland Kunz
Präsident Pallifon

Spendenaufruf

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Das Pallifon finanziert sich vor allem über Spenden. Ihr Beitrag an den gemeinnützigen Verein ist bei den Steuern abzugsfähig.

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0844 148 148 – Unnötige Spitalaufenthalte vermeiden

Es geht vor allem darum, zu deeskalieren und die Zeit zu überbrücken, bis die üblichen Anlaufstellen wieder erreichbar sind. Dazu dient allem voran der Notfallplan der betroffenen Person. Entlang dieses Hilfsmittels können die Telefonberater:innen die meist pflegerischen Probleme aufnehmen. Sollten medizinische Fragen im Vordergrund stehen, verfügt das Pallifon über regionale Fachärzte, welche ebenfalls rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Nur in einigen wenigen Fällen muss auch das Pallifon den Rettungsdienst aufbieten.

Gestartet hat das Pallifon in den Bezirken Horgen, Höfe, Einsiedeln und Knonauer Amt und deckt heute rund 25% der Schweiz ab. In diesen Gebieten verfügt das Pallifon über regionale Unterstützung von Spezialisten, die teilweise auch Ausrücktruppen betreiben, Zugang zu Spitexorganisationen, Notfallapotheken und weiteren Ergänzungsdiensten haben. Ein umfassendes, niederschwelliges und für die Anrufenden kostenloses Angebot. Finanziert wird das Pallifon mit Dienstleistungsbeiträgen der Regionen und vor allem mit Spenden.

Ein Sonntagnachmittag im Aerztefon Zürich

Wenn die Nummer des Pallifons in der Zentrale der Aerztefon AG in Zürich Oerlikon klingelt, wird der Anruf von speziell auf Palliative Care geschulten Berater:innen entgegengenommen. Das Team besteht aus rund 30 medizinischen Fachberater:innen, die  Pensen von 15 bis 100 Prozent an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr im Schichtdienst leisten. Es wird von Sabine Lehn, die seit 13 Jahren als medizinische Praxisassistentin für das Aerztefon arbeitet, geleitet.

Sie schildert uns, wie ein Gespräch in etwa abläuft. Ein besorgter Ehemann, geben wir ihm den Namen Herr Hauser, meldet sich beim Pallifon. Die Stimme klingt nervös. «Meine schwerkranke Frau stöhnt und ist sehr unruhig. Ich pflege sie schon länger, ich glaube, es geht nicht mehr lange mit ihr. Können Sie uns helfen? Wir werden von der Spitex Palliative Care betreut und meine Frau will auf keinen Fall ins Spital», sagt er und ringt mit den Tränen.

Sabine Lehn spricht mit ruhiger Stimme und fragt Herrn Hauser, ob er einen Massnahmenplan zur Hand habe. So einen Not- und Massnahmenplan erstellt die Palliative Care der Spitex oder der behandelnde Arzt mit dem Klienten. Es ist eine Checkliste, welche Tipps für die häufigsten Beschwerden gibt, sowie alle Medikamente und deren Dosierung auflistet. Dieses Papier ist für die Beantwortung der Fragen durch die Fachberater:innen des Pallifons von zentraler Bedeutung. Das Wort „Massnahmenplan“ bringt wieder Leben in die gedämpfte Stimmung von Herrn Hauser. «Der muss irgendwo sein. Ich komme gleich wieder.» Kurz darauf meldet er sich zurück, Sabine Lehn fragt nach: «Ist da irgendwo ein Medikament gegen Unruhe aufgeschrieben?». Er habe seiner Frau das letzte Temesta vor ungefähr zwölf Stunden gegeben, erklärt der Ehemann. Laut ärztlicher Verordnung kann das Medikament zweimal am Tag verabreicht werden. «Sie dürfen ihr also getrost eine weitere Tablette geben. Vielleicht könnten sie ihr noch Linderung verschaffen, wenn sie ihr die Lippen befeuchten, es ist ja doch recht heiss heute», empfiehlt Sabine Lehn.

Ein solcher Anruf braucht maximale Aufmerksamkeit. Dank dem Pallifon kann diese kostenlose Dienstleistung rund um die Uhr angeboten werden.