Kilchberg rockt!

7 min

Wer ist Blazy Flash?

Frontfrau von Beyond Frequencies
Ambassador für Transformation und grosse Visionen
Nächster Auftritt: 2. September am PFF Festival in Weinfelden
Aktuelles Album: «Me Megalomaniac»
Aktuelle Single: «Not Done Yet», jetzt Video auf Youtube ansehen!

Zum Musikvideo «Not Done Yet»

Guten Tag Blazy. Blazy Flash, Beyond Frequencies? Wer bist du – was ist das?

Ich bin Blazy Flash, Sängerin, Songwriterin und Gründerin der Rock Band Beyond Frequencies. Wobei Beyond Frequencies mehr als eine Band ist, vielmehr ist es ein ganzes Universum für Menschen mit viel Phantasie und grossen Visionen.

Wie kommt man zu diesen Namen? Was steckt dahinter?

Ich wollte einen Namen, der auch eine Bedeutung hat, der zwei Welten vereint: die Musikalische (Frequencies) und aber auch die Tiefe der Texte (Beyond), welche sich vor allem dem Thema der Transformation widmen.

Musik bestimmt dein Leben, wie bist du dazu gekommen?

Ich habe schon immer Musik gemacht, das ist ja bei den meisten Künstler:innen so. Obwohl ich in einer Familie aufgewachsen, welche nicht viel mit Musik zu tun hat. Als 90-er Jahre Kind hat mich insbesondere Nirvana sehr geprägt.

Was ist in deinem Leben neben der Musik wichtig?

Nebst der Musik sind mir als Songwriterin die Texte sehr wichtig. Ich behandle darin das Thema der Transformation, was wir erleben und fühlen im Zeitalter des ständigen und rasanten Wandels. Mich interessieren auch wirtschaftliche Themen und Menschen mit grossen Erfolgen. Darum heisst mein erstes Album auch „Megalomania“ und das zweite „Me-Megalomaniac“ – also ich, die/der Grössenwahnsinnige. Denn häufig werden Menschen, die wirklich Grosses geschaffen haben, zu Beginn als „grössenwahnsinnig“ angesehen. Ich will Menschen ermutigen an ihren Visionen festzuhalten, auch wenn sie noch so grössenwahnsinnig anmuten. Niemand soll sich durch Unkenrufe in ihrem Schaffen bremsen lassen.

Wenn du dich mit drei Stichworten beschreiben musst, welche sind das?

Grössenwahnsinnig, ganz klar – sehr phantasievoll – Musiknerd.

In meiner Vorstellung steht eine Musikerin um 10.00 Uhr langsam auf und dann…?

Das ist ein ganz falsches Klischee, der Spitzenmusiker verhält sich da wie ein Spitzensportler. In meinem Fall, beginnt mein Arbeitstag so um 6.00 Uhr und ist dann gegen 21.00 Uhr zu Ende. Da gehört natürlich üben dazu, aber auch das ganze Management der Band liegt bei mir. Und da ich noch nicht von der Musik allein leben kann, wende ich auch noch Zeit zur Einkommenssicherung auf. Kurz – ich bin sehr gut ausgelastet.

Was muss man tun, um international so bekannt zu werden, dass man von der Musik leben kann?

Man muss nicht zwingend bekannt sein, um von der Musik leben zu können und auf der anderen Seite heisst Bekanntheit auch nicht, dass man davon leben kann. Ich lerne stetig dazu, was es braucht und schaue links und rechts, wie andere das machen und arbeite gezielt darauf hin. Leider ist Musik heute eine Commodity und ist zu einem Marketinginstrument geworden. Das ist aus künstlerischer Sicht natürlich schade. Die Marke ist wichtig, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Aber unter dem Strich ist es immer noch das Erlebnis des Zuhörers, das ausschlaggebend ist.

Hast du das bereits geschafft?

Ich bin auf dem Weg dazu, noch habe ich es nicht geschafft. Ich bin Ende 2019 gestartet und wurde von Corona voll ausgebremst, bevor es eigentlich richtig losging. Insgesamt sind wir zwei Jahre zurückgeworfen worden und haben daher eigentlich erst im letzten Jahr so richtig gestartet. Und ja, ich glaube daran, dass wir es schaffen.

Wo bist du am besten bekannt?

So genau kann ich das nicht messen, aber ich sehe natürlich woher die Followers kommen. Da wir nicht live auf Tour konnten, waren wir viel aktiver in der digitalen Welt – auch mit gutem Erfolg. In der Industrie, vor allem auch bei Rock und Metal kennt man uns gut. Die USA hat eine grosse Szene, in Europa ist es vor allem Deutschland und Norwegen – die Schweiz ist etwas weniger Metal-Affin. Aus meiner „ersten“ Karriere habe ich aufgrund meiner damaligen Auftritte eine gute Fanbase in Mexico, welche auch heute noch da ist.

Wo kann man dich und deine Band als nächstes hören?

Wir werden ab September auf Tour gehen, die Termine stehen bereits und werden in Kürze publiziert. Aktuell bin ich noch auf Sponsorensuche, um die Finanzierung zu sichern. Nachfrage ist zum Glück da. Ich bin zuversichtlich, dass man uns ab September live hören kann, und eine grössere Tour 2024 folgt.

Wo möchtest du am liebsten auftreten?

Als Schweizerin natürlich am Greenfield. Festivals sind immer das Grösste für uns Musiker aber auch in Clubs macht es Spass. Und der ganz grosse Traum jedes Metalmusikers ist ein Auftritt am „Wacken“.

Hast du ein Ritual mit deiner Band vor dem Auftritt?

Ich bin gerade dabei die neue Live Band zusammenzustellen – wir werden bestimmt ein Ritual für die Auftritte finden.

Du spielst mit unterschiedlichen Musiker:innen, wie stellst du deine Band zusammen?

Bei so vielen Terminen ist es nicht immer möglich mit der selben Formation unterwegs zu sein, ich lege aber grossen Wert auf eine fixe Besetzung. Um in der Stammformation zu spielen, ist es wichtig, dass die Truppe das Erlebnis des Zuschauers in den Mittelpunkt stellt. Wir spielen für das Publikum, das steht immer im Zentrum.

Musik besteht aus verschiedenen Genres, wie würdest du deine Musik beschreiben?

Ich verfolge die Vision eine Brücke zwischen drei Genre zu schlagen:  Music as fierce as metal, a voice edgy as rock and melodies catchy as pop.

Kann man eigentlich einen Ohrwurm entwickeln?

Nein, der ergibt sich eigentlich. Es wurden schon ganze Wissenschaften geschrieben darüber, aber man hat es bis heute nicht herausgefunden. – Zum Glück.

Mit wem würdest du am liebsten ein Duett einspielen und warum?

Oliver Sykes von „Bring me the horizon”, Corey Taylor von “Slipknot” oder in der Schweiz Marc Storace von Krokus. Das würde mir schon grossen Spass machen.

Kannst du unseren Leser:innen erzählen, wie du zu einem neuen Song kommst?

Wenn mich über einige Tage immer wieder dieselben Gedanken beschäftigen, bringe ich die irgendwann zu Papier – das Leben schreibt die besten Songs.

Du engagierst dich auch für die Frauen in der Branche? Was braucht die professionelle Musik an Veränderungen?

Oh ja, definitiv. Ich hatte zwar nie das Gefühl nicht akzeptiert zu werden. Aber es gibt schon zwei Dinge, die Veränderung benötigen. Einerseits habe ich festgestellt, dass es schon sehr klare Vorurteile gibt. Ich bin für alle immer «nur» die Sängerin, dass ich auch Songwriterin, Managerin und Vermarkterin bin, muss ich immer erklären. Bei den männlichen Musikern wird das einfach angenommen. Und das andere sind die Auftittsmöglichkeiten. Da werden Frauen schon immer noch benachteiligt, obwohl viele Veranstalter betonen, dass Sie auch vermehrt nach weiblichen Acts suchen. Dies scheinen mir jedoch nach wie vor nur Lippenbekenntnisse zu sein, ohne Taten. Denn warum sonst sehen wir die ca. 12% weiblichen Musiker nach wie vor nicht auf der Bühne repräsentiert? Kürzlich fand ein Bandcontest statt, für den vom Veranstalter 6 Bands ausgewählt wurden, um sich zu beweisen. Im Line-Up der 6 Bands war keine einzige Frau vertreten. Das wirft bei mir grosse Fragezeichen auf. Mein Wunsch ist es nicht, 50% Frauen zu sehen, das ist ein unrealistischer Anspruch. Die 12% hingegen sollten sichtbar sein, weil sie bereits existieren.

Hast du auch etwas Positives aus der Corona-Zeit mitnehmen können?

Ja, ich hätte wohl meinen visuellen und digitalen Auftritt sonst nie in dieser Form angegangen, was mir jetzt in der weiteren Arbeit sehr hilft.

Zur Region:

Du lebst seit 2018 in Kilchberg, was hat dich hierher gezogen?

Ich war nie weit weg, bin im Zürcher Unterland aufgewachsen und habe seit meinem Studium mehrere Jahre in der Stadt Zürich gelebt. Ich wollte immer in der Nähe eines Sees leben.

Ihr habt soeben in Zürich ein Video gedreht, worum geht es da?

Wir haben zum Song «Swipe Right» aus dem Album «Me Megalomaniac» ein witziges Video aufgenommen. Der Song setzt sich gesellschaftskritisch mit der schnell-lebigen «speeddating» Kultur auseinander.

Wie häufig lässt dein Beruf es zu, dass du zu Zuhause sein kannst?

Aktuell bin ich quasi unfreiwillig sesshaft, aber ab Herbst bin ich auf Tour und wieder mehr unterwegs und freue mich dann umso mehr, wieder an den schönen Zürichsee zurückkehren zu können.

Wenn du hier bist, wo kann man dich am ehesten antreffen?

Im Sommer viel in der Badi Bendlikon, auch im Mönchhof. Zudem bin ich regelmässig auf dem Üetliberg, da trifft man mich meist 1-2 mal pro Woche an.

Was sind deine drei Highlights in der Region?

See – Üetliberg und Felsenegg – die Lindt Schoggi-Fabrik.

Wo holst du deine Energie her?

Aus der Natur, da ist Klichberg schon fast nicht mehr ländlich genug…