Dynamisch, dynamischer, Adliswil

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Eine nachhaltige Stadtentwicklung für die nächsten Generationen: Dieses Ziel hat sich die Stadt Adliswil auf die Fahne geschrieben. Mit der verknüpften Entwicklung der Gebiete Sood und Lätten soll das jeweilige Potenzial dieser Quartiere bis 2050 ausgeschöpft werden.

Sood

Von Zürich herkommend begrüsst das Quartier Sood Besucher:innen in Adliswil. Es fällt durch seine Infrastrukturanlagen und grossflächigen Bürogebäude auf. Rundherum verteilt sind Wohngebiete, die im Osten an den Landschafts- und Erholungsraum Sihl und im Westen an ein Waldstück grenzen. Der Bahnhof Sood-Oberleimbach und die Sihltalbahn verbinden den Sood mit seinen Nachbarn und die Stadt mit der Region. Gleichzeitig trennen aber Eisenbahnlinie sowie Hauptstrasse das Quartier und erschweren den Fuss- und Veloverkehr.

«Das Quartier Sood gilt heute primär als Arbeitsplatzgebiet. Am Abend und am Wochenende sind die Strassen menschenleer. Mit der Revision des regionalen Richtplans soll das Gebiet zu neuem Leben erwachen», erklärt Thomas Vonrufs, Ressortleiter Bau und Planung der Stadt Adliswil. Der Sood soll sich zu einem attraktiven Subzentrum mit publikumsorientierten Nutzungen entwickeln. Dazu gehören neben Arbeitsplätzen auch Wohn- und begrünte Aussenräume, Dienstleistungen, Quartierinfrastrukturen und Angebote von Gütern des täglichen Bedarfs. Weiter sollen die Quartiere Werd, Oberleimbach und Sihlhof besser miteinander vernetzt werden. Hierzu sind urbane Begegnungsräume geplant. Alle diese Veränderungen beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung.

So könnte es im Sood dereinst aussehen.

Das wirft die Frage auf, ob mehr Bewohner:innen nicht automatisch zu einem stärkeren Verkehrsaufkommen führen. Hier ist der öffentliche Verkehr Dreh und Angelpunkt, denn er verhindert einen ausgeprägten Anstieg des Privatverkehrs und den Ausbau von Parkplätzen. Der Sood ist hervorragend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen, was ideal ist um Gewerbe mit Wohnen und Nahversorgung zu vereinen. Bei der Sihltalbahn soll zudem der 7,5-Min.-Takt eingeführt werden. Damit spitzt sich jedoch das bereits bestehende Problem der häufig geschlossenen Bahnschranke zu, was zu längeren Rückstaus und Ausweichverkehr im Quartier führt. Eine geplante Umgestaltung des Soodknotens und die Realisierung einer neuen Unterführung sollen hier Abhilfe schaffen.

Langfristiges Ziel ist es, durch die Weiterentwicklung des Sood-Quartiers auch das Stadtzentrum vom heutigen Schwerverkehr sowie den Umweltbelastungen (Lärm, Luft) zu entlasten – dies durch eine Verlagerung von bestehenden Gewerbebetrieben aus dem Sood ins Gebiet Lätten, direkt an der Autobahnauffahrt A3. Dadurch würden zahlreiche Lastwagenfahrten durchs Stadtzentrum entfallen und gleichzeitig Arbeitsplätze langfristig gesichert.

Lätten

Das Gebiet Lätten liegt heute in der Reservezone. Es ist eine mehrheitlich landwirtschaftlich genutzte Fläche, die sich grösstenteils im Privatbesitz befindet. Der Lätten grenzt an die Gemeinde Kilchberg sowie an die Stadt Zürich und ist seit vielen Jahren für eine bauliche Entwicklung vorgesehen.

Durch eine kluge Nutzungsanordnung ist im Lätten neben einem Arbeitsplatzgebiet auch Wohnraum geplant. Das Areal kann sich mit neu angeordneten Familiengärten und der Fusswegverbindung zur Naherholung im Gebiet Asp – Strocken – Hochweid zu einem attraktiven Wohnquartier entwickeln. Ein allfälliger Einkaufsladen könnte ferner einen Beitrag zur Versorgung der umliegenden Quartiere leisten.

Aus den genannten Massnahmen geht ein weiterer positiver Aspekt hervor: Mit der Überbauung soll auch eine Lärmschutzwand von 3.75 Metern Höhe realisiert werden, welche die Emissionen der Autobahn begrenzt. Das Siedlungsgebiet profitiert so von einer Lärmreduktion. Ein bedeutender Teil des Lätten bleibt als natürlicher Freiraum bestehen.

Alles hängt zusammen – die Entwicklungen Sood und Lätten helfen und ergänzen sich bei ihrer individuellen Zielerreichung. Während der Sood sich schrittweise zu einem attraktiven und belebten Wohn- und Arbeitsgebiet verwandeln soll, kann im Lätten ein neues und vielseitiges Quartier entstehen, das zur Erhaltung und Gewinnung von Firmen und Arbeitsplätzen in Adliswil sorgen wird – und das ist wiederum ein Gewinn für die ganze Zürich Park Side Region.

Die geplante Entwicklung im Lätten betrifft das Areal direkt bei der Autobahnausfahrt.

Adliswil im Kurzportrait

Die Stadt Adliswil ist eine Generationenstadt. Mit ihren vielseitigen Sport-, Freizeit- und Kulturangeboten sowie einer modernen Infrastruktur für Betreuung und Bildung ist sie sowohl für Jung als auch Alt ein attraktiver Wohnort. Mittlerweile ist die 779 Hektaren grosse Energiestadt «Gold» auf gut 19 000 Einwohner:innen angewachsen. Namhafte Unternehmen schätzen Adliswil als Standort. Mit dem öffentlichen Verkehr gelangt man innert Kürze nach Zürich, in die wichtigste Wirtschaftsmetropole der Schweiz.

Volksabstimmung

Voraussichtlich stimmen am 15. Mai 2022 die Einwohner:innen des Bezirks Horgen über den Richtplan der Region Zimmerberg und damit über die Zukunft der Gebiete Sood und Lätten ab. An der Informationsveranstaltung vom 19. April 2022 stellt die Stadt Adliswil die beiden Planungen im Detail vor.

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