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Brille fürs Gebiss

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In Wollerau praktiziert seit kurzer Zeit Dr. Bodo S. von Gadomski. Er ist für die Entwicklung einer ganzheitlichen Behandlung von Zahnfehlstellungen bekannt, die unter dem Namen CMD in seiner neuen Praxis angewendet wird. Wir sprachen mit ihm über «die Brille fürs Gebiss».

«Wir wollen CMD-Patient:innen von Schmerzen befreien und ihnen wieder den Biss fürs Leben schenken.»

Dr. Bodo S. von Gadomski
Zahnarzt

Dr. von Gadomski im Interview

Dr. von Gadomski, was ist das Spezielle an CMD?
Wir betrachten den Menschen als Ganzes. Viele Beschwerden können ihre Ursache in einer minimalen Fehlstellung beim Gebiss haben. Das gilt es herauszufinden und dann gezielt zu behandeln.

Was heisst das für die Patientin, den Patient?
Der Anfang bildet eine umfassende Analyse. Nicht nur das Gebiss wird betrachtet. Wir setzen ein spezielles Computerprogramm ein, mit dem wir verschiedene Werte zusammentragen und auswerten. Dabei geht es vor allem darum, Asymmetrien im Gesicht und Kauapparat zu definieren.

Das heisst?
Bei einem veränderten Biss, passen die Muskeln, die Haltung von Kopf und die Stellung von Hals und Nacken an. Die meisten Muskeln am Kopf haben verschiedene Funktionen und mit einer Fehlstellung der Zähne beeinflussen sie den gesamten Bewegungsapparat. Das passiert nicht über Nacht sondern entwickelt sich ganz langsam zu einem chronischen Problem.

Sie sprechen von einer «Brille für das Gebiss», wie kann man sich das vorstellen?
Um die Verspannungen zu lösen, stellen wir für unsere Patient:innen eine 3-D-Positionierungsschiene her. Bevor wir diese digital mit einem CAD-System auf dem Bildschirm designen können, müssen wir die anatomischen Daten unserer Untersuchungen analysieren und auswerten. Nur so können wir die Schiene richtig erstellen, dass eine korrekte anatomische Kieferposition erzielt wird.

Sind die Patient:innen damit geheilt?
Nein, die Brille für das Gebiss ist zwar das zentrale Behandlungsinstrument aber eben auch nur eine Symptombekämpfung. So wird in der Regel mit einer osteopathischen oder physiotherapeutischen Begleittherapie gearbeitet und bei Behandlungserfolg kann auch eine langfristige Verbesserung durch eine Korrektur der Zahnstellung geprüft werden. Mit einem standardisierten Vorgehen erfassen wir die Behandlungsergebnisse und bekommen dadurch eine klare Aussage über den Verlauf und über den Erfolg der Behandlung. Dadurch vermeiden wir, dass neue Symptome entstehen oder übersehen werden.

Warum engagieren Sie sich so stark für diese Methodik?
In meiner Kindheit wurden mir Backenzähne gezogen und einige Zahnfüllungen gemacht. Danach litt ich ständig unter Schmerzen im Kopf sowie Verspannungen im Nacken und Rücken. Die Kräfte, die im menschlichen Kauapparat wirken sind sehr gross.

Daher ist es verständlich, dass diese den ganzen Körper belasten, wenn sie nicht richtig eingesetzt werden. Wir können viele gesundheitliche Probleme entschärfen oder gar lösen. Meine Erfahrung mit der CMD-Therapie belegt die Erfolge.

CMD

Behandlungs-Methodik

CMD (Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion) ist eine Behandlungs-Methodik, die in dieser Form seit rund 30 Jahren angewendet wird. Der Begriff wurde von Dr. von Gadomski und Dr. J. Reitz begründet und wird seit 20 Jahren von ihnen auch gelehrt.

Viele Symptome, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Migräne, Nackenschmerzen, Schluckbeschwerden, Haltungsschäden aber auch das bekannte Zähneknirschen können ihre Ursache in einer minimalen Fehlstellung der Zähne haben.

Das Behandlungskonzept CMD setzt nach einer umfassenden Untersuchung die Befunde konsequent in eine gezielte, ganzheitliche Therapie um. Neben einer allfälligen Korrektur an den Zähnen, wird eine «Brille fürs Gebiss», wie Dr. von Gadomski seine dreidimensionale Positionierungsschiene gerne nennt, eingesetzt. Sie bringt die Kiefer in die anatomisch korrekte Position zueinander. Die Kiefergelenke funktionieren damit richtig und die Muskulatur im gesamten Schmerzbereich wird entlastet.

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